Stimmen hören - vierteilige Grundausbildung

Die erfahrungsfokussierte Beratung (efc) bei Stimmenhören basiert auf den positiven Erfahrungen, die Stimmenhörende und Fachpersonen im Recoveryprozess gemacht haben. Sie befähigt sowohl Profis und Stimmenhörende zu einem besseren Umgang mit dem Thema Stimmenhören und ähnlichen Erfahrungen (z.B. Visionen, ungewollte Gedanken, ungewöhnliche Überzeugungen etc.). Es werden neue Ansätze zur Beratung von Menschen vermittelt, die Probleme mit dem Stimmenhören und ähnlichen Erfahrungen haben und sich in Bezug auf ihre Stimmen oder ähnlichen Erfahrungen machtlos fühlen, oder die Schwierigkeiten haben, ihr eigenes Verhalten zu kontrollieren. Dies bezieht sich nicht nur auf Personen mit Diagnosen einer Psychose (z.B. Schizophrenie). Der Ansatz lässt sich diagnoseunabhängig und auch mit Personen ohne psychiatrische Diagnose gewinnbringend anwenden.
 

Allgemeine Informationen

Dauer 8 Tage Grundausbildung, 4 Tage Supervision
Teil 1: befähigt Teilnehmende zur Anwendung des Arbeitsbuches «Stimmenhören verstehen und bewätigen» von Coleman & Smith. Vermittelt werden theoretische und praktische Grundlagen (Bewältigungsstrategien, Verständnis und Umgang etc.).

Teil 2: befähigt Teilnehmende zur Anwendung des «Maastrichter Interviews» und zur Erstellung eines Stimmenberichtes. Arbeitsgrundlage ist Rommes und Eschers «Stimmenhören verstehen –Der Leitfaden zur Arbeit mit Stimmenhörern.» (Psychiatrieverlag).

Teil 3: vermittelt Teilnehmenden die Formulierung und Anwendung eines Konstrukts, d.h. einer möglichen individuellen Erklärung für die Stimmenhörerfahrung.

Teil 4: führt ein in die Arbeit mit Anteilen (Voice Dialogue) und deren Anwendung in der Arbeit mit Stimmen. Der direkte oder indirekte Dialog mit Stimmen oder Anteilen hat sich dabei in der Praxis als besonders wertvoll in der Ermöglichung von positiven Veränderungsprozessen gezeigt.

Supervision:

Um bereits gemachte Erfahrungen zu teilen und zu besprechen sowie auch Fragen die dabei aufgetaucht sind zu klären, sind vier Tage Supervision in die Weiterbildung integriert. Die Supervision ist so aufgebaut, dass zu den Randzeiten auch die Möglichkeit besteht, Einzelsupervision mit oder ohne zu beratende, stimmenhörende Person mit dem Supervisor zu bekommen. Ansonsten wird sie im Plenum durchgeführt.

 
Die Weiterbildung richtet sich an Personen, die in der psychiatrischen oder psychotherapeutischen Dienstleistung tätig sind und Interesse haben oder eine «alternative» Möglichkeit suchen, mit Menschen die Stimmen hören und/oder ähnliche Erfahrungen haben, zu arbeiten. Dies könen z.B. Pflegefachpersonen, Ärztinnen, Ärzte, Psychologinnen, Psychologen, Psychiatrieerfahrene, Sozialarbeiter, Peers sowie Personen mit eigenen Stimmenhör-Erfahrungen sein. Im Idealfall nehmen Fachpersonen gemeinsam mit einem/einer Stimmenhörer/-in teil. Bei Anmeldungen über dem Kurslimit für Teilnehmerinnen, würden Stimmenhörerinnen, die mit einer Fachperson teilnehmen möchten, Priorität eingeräumt bei der Platzvergabe.

Maximal 25 Teilnehmende.
 
Referat, Gruppenarbeiten, Reflexion, Diskussion und Übungen.
UPD-Mitarbeitende CHF 2800.– (Selbstkostenanteil gemäss Reglement Fort- und Weiterbildung der UPD Bern entsprechend bewilligtem WB-Gesuch)

Externe Teilnehmende CHF 2800.–

Psychiatrieerfahrene CHF 600.– 
 

Kursdaten

Datum und Zeiten Plätze frei Ort
Aktuell keine Kurse vorhanden oder Kurse ausgebucht